Selbstwirksamkeit & der Sinn des Lebens

„Was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?“, fragte Tante Lisl.

Kennst du auch Tante Lisl? Oder Onkel Herbert?

Vermutlich Ja. Ich bin mir sicher, dass du mindest einmal in deinem bisherigen Leben gefragt wurdest, was du einmal werden willst, wenn du groß bist.

Nun, diese Frage impliziert, dass das Kind, damit du, nicht bereits vollständig ist. Denn, wenn es ja so gut wäre wie es ist, bräuchte es nicht erst etwas werden. Durchdachter wäre es zu fragen: „Was sind deine Interessen, Begabungen, Neigungen? Welchen Beruf findest du verlockend?“

Es ist zwar nur eine kleine Frage, aber sie hat solch eine O-ho Wirkung, denn viele kleine Pieckser verursachen eines Tages große blaue Flecken. Große blaue Flecken, die nicht beachtet werden und vor allem nicht verstanden werden, werden mit Camouflage überdeckt, wandern aber nach innen und plötzlich schmerzt es.

Die kleine Lisl lässt die mittlerweile erwachsene Lisl nun nämlich fühlen, dass sie sich verloren, traurig, nicht beachtet fühlt. Was ist überhaupt der Sinn von diesem Leben?

Viktor Emil Frankl beschäftigte sich zeitlebens mit eben diesem Thema und in Anlehnung an Nitzsche formulierte sich folgendes Zitat:

„Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich mit fast jedem Wie.“, Frankl & Nitzsche

Der Sinn des Lebens

Es treibt uns am sichersten der Sinn an, den wir in unserem eigenen Leben finden. Wir dürfen ihn FINDEN beziehungsweise dem Leben einen Sinn geben.

• Keiner hat Lisl gesagt, dass sie wirklich ein Wunder der Natur ist, so wie sie ist. Dass das ganze Universum mit einem Urknall zugange war, um ihre Entstehung zu fördern. Es hat ihr keiner gesagt, dass sie sich selbst anerkennen und würdigen darf, in ihrem Tun und Sein.

• Es hat ihr keiner gezeigt, wie sie höchste Lebensqualität (emp-) findet.

• Es hat ihr keiner gesagt, dass sie einen starken positiven Sinn finden darf, der sie erfüllt, sie vor Freude jauchzen lässt und Luftsprünge machen lässt.

Und all das geschah nicht, weil jemand Lisl ärgern wollte. Sondern, es geschah, weil dieser jemand es auch niemals gesagt bekommen hatte.

Übung:

1. Stelle Anerkennung & Würdigung deines Lebens wieder her, in dem dir bewusst wird, wie wertvoll das ist, was du im Leben geleistet, vollendet und schaffen konntest (und doch nicht wahrhaben wolltest).

2. Es gibt die sogenannte „Gipfelerfahrung“ (nach Maslow): Entdecke bedeutende, wenn auch vergängliche Erfahrungen von höchster Lebensqualität wieder neu.

3. Finde einen starken positiven Sinn, in dem auch scheinbar nebensächliche Situationen neu gedeutet werden.