Lasst uns froh und munter sein
- Jelena Fandrey

- 5. Dez. 2022
- 3 Min. Lesezeit

„Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freuen“ (Volkslied, 19. Jhd.)
Mit dem heutigen Türchen könnte ich mich für Manche auf ein Minenfeld begeben. Ich tue es dennoch. Möge es uns alle wachsen lassen...
Ein besonderer Tag, den auch ich als Kind in Kroatien erlebte. Noch heute denke ich daran zurück, wie ich mal einen größeren goldenen Ast bekam, mal einen kleineren, aber in jedem Fall war er immer größer als der meiner Eltern.
„Bist du denn auch brav gewesen?“ ist die Frage, die dahinter steckt. Ich habe nie verstanden, was ich getan haben soll, als dass der Ast noch immer so groß ist. Was hätte ich denn besser machen sollen?
Nikolaus und Knecht Ruprecht kommen hier in einer Person zusammen und haben neben der Großzügigkeit (in Form von Gaben/ Geschenken) auch einen erzieherischen Charakter. Heute, selbst Mutter, bin ich dazu übergegangen all diese Traditionen zu hinterfragen. Ich habe keine wirkliche Antwort darauf, ob es den Kindern mehr schadet als nützt, wenn sie keine "alten Traditionen" haben. Das darf, wie eigentlich alles im Leben, jedes Elternteil mit Bewusst-Sein für sich und das eigene Kind/die eigenen Kinder entscheiden.
Häufig ist es so, dass die familiären Gefüge allerdings noch so stark von fest anhaftenden Traditionen geprägt sind, dass man kaum umhin kommt es pädagogisch sinnvoll sowie einfühlsam zu entmystifizieren und dafür eine ganzheitlichere Mystik einzubringen - sozusagen Mystik mit Update.
Heute aber möchte ich dich zu einem Gedankenexperiment einladen. Mir wurde beigebracht "nur weil es alle machen, bedeutet es nicht, dass du es so machen musst". In diesem Sinne..
Nur einmal ein Gedankenspiel - was wäre wenn...
wir den Kindern erzählen würden, dass es weder Christkind, noch Weihnachtsmann, noch Osterhasen gibt?
dafür aber die Gemeinschaft in den Vordergrund stellen würden. Und von dem einst lebendigen echten Nikolaus und der Überlieferung sprächen?
von der Bedeutung des Schenkens, Gebens, Annehmens
finanzielle Mittel keine Rolle spielen würden, weil wir ein Streichholzschachtelchen voll Küsse und Liebe verschenken würden?
wenn wir nicht lügen würden? Auch nicht, weil es doch "für einen guten Zweck" ist
"Es hat dir doch nicht geschadet", dass du früher mit der Strafe, Sühne, Büße und Lüge aufgewachsen bist, weil es im besten Fall liebevoll gemeint war? Hast doch auch Geschenke bekommen...
Aber, lass es mal sacken... Wenn dir deine beste Freundin / dein bester Freund eine gewichtige Lüge auftischt, auch wenn es aus dem individuell betrachtenden Blickwinkel zu deinem Schutz geschieht und dann kommt die Wahrheit ans Licht. Die Illusion bricht zusammen. Wie fühlt es sich an?

Wollen wir neue Traditionen auf der mystischen Wahrheit bauen, brauchen wir Wissen, Überlieferungen und neue Geschichten - dann werden wir den Coca Cola Weihnachtsmann vielleicht auch gar nicht mehr so arg vermissen...
Wer aber war dieser Nikolaus?
Ob der Heilige Nikolaus nun ein Mann war, dem all diese gütigen Attribute wie Teilen, Schenken, Geben usw. zugesprochen werden, oder ob in ihm mehrere wohltätige Menschen in einem vereint wurden, kann man heute nicht mehr genau nachvollziehen. Vieles ist der Überlieferung entsprungen, das Wenigste lässt sich mit Fakten belegen.
In der Tat geht aber ein Aspekt des Nikolaus auf den echten Nikolaus von Myra zurück. Dieser soll in der griechischen Provinz Lykien im antiken Myra gelebt haben (der heutigen Türkei). Er entstammt einem wohlhabenden Elternhaus. Seine Gaben teilte er unter den Armen und Bedürftigen.

Spirituell und ganzheitlich betrachtet darfst du dir heute die folgenden Fragen stellen:

Was ist meine große Aufgabe?
Wie kann ich Großes bewirken?
Bist du bereit dich zu entfalten? Hier benötigst du einen klaren Entschluss, denn es erfordert Mut sich ins Ungewisse zu wagen. Alles was wir lernen, geht mit Fehlern einher, aus denen wir dann schließlich wieder unsere Lehren ziehen. Wer sich vor Fehlern scheut, kann den nächsten Schritt der eigenen Entwicklung nicht gehen. Sich aber dafür zu öffnen wird durch den Erfahrungsschatz zu Wissen, Verständnis und schließlich zur Weisheit führen.
Schritt für Schritt. In deinem eigenen Tempo.





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