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Die Mystik der Rauhnächte


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In diesen Tagen also begann für unsere Vorfahren eine magische Zeit, die naturverbundenen Menschen, die sogenannten Heiden. Diese Zeit nennt sich „Die Raunächte“. Es ist eine sehr intensive 12-tägige Zeit, der Selbstreflexion, der Innenschau, der Ruhe und des Friedens. In dieser Zeit blieben Menschen zu Hause, während draußen, in den stürmischen Winternächten, die sogenannte Wilde Jagd unterwegs war. Es gab eine Einstimmung auf diese Zeit, eine Vorbereitung und es folgte ein großes Fest nach 12 Tagen.

Nachdem nun klar ist, wie unklar diese Kalenderberechnungen sind, finden wir unterschiedliche Datumsangaben für die Zeitspanne der Rauhnächte. Diese schwanken deswegen, weil es darauf ankommt, nach welchem Kalendersystem sich orientiert wird.


Im nordisch-germanischen Heidentum beginnen die Raunächte mit der Wintersonnenwende, der tiefsten, dunkelsten und längste Nacht des Jahres - Es ist die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember. Ab diesem Zeitpunkt wird das Licht neu geboren, da die Tage ab da wieder länger werden und die Nächte kürzer. Mit diesem Datum würden wir hier mit den Rauhnächten beginnen, in der sogenannten Mütternacht - am Abend der Wintersonnenwende.


Wenn es sich aber für dich stimmiger anfühlt, am 24./25. Dezember zu beginnen, dann kannst du auch das machen. Die weihnachtliche Botschaft mit der Geburt Jesu Christi ist im Prinzip nichts anderes als die Wiedergeburt des Lichtes. Durch die Christianisierung ist es zu dieser Datumsverschiebung gekommen, dazu aber im späteren Beitrag mehr.

Diese Schwellenzeit ist geschwängert mit einer starken Transformationsenergie - und die Wahrnehmung der Stärke dieser Energie ist abhängig vom Individuum selbst. Denken wir zurück an die Gemeinschaft, in der diese besondere Zeit einst gefeiert und verbracht wurde, so kann man sich leicht vorstellen, wie viel „einfacher“ jeder einzelne Mensch es hatte, sich in diese Energie hineinzugeben und tragen zu lassen.


Wir leben in anderen Zeiten. In der Zeit der Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit und entsprechend ist viel mehr jedes Individuum gefragt, an der eigenen SchöpferInnenkraft zu wirken.


Jede Rauhnacht beginnt am Vorabend mit dem Sonnenuntergang und endet mit dem nächsten Sonnenuntergang. Jede Rauhnacht wird auch ganz gezielt verabschiedet, es wird geräuchert und gereinigt.


Empfehlungen


Meine Empfehlungen für diese Zeit, die ich seit vielen Jahren immer wieder für mich nutze, sind:

  • errichte dir einen Altar, einen Platz, den du dir für dich ästhetisch vorbereitest und den du sauber hälst. Darauf dürfen sich Zutaten und Gegenstände befinden, die du für diese Zeit nutzen magst. Eine große Kerze zum Beispiel, Räucherwerk, Steine … die Auswahl ist ganz individuell.

  • Nutze die Zeit vor Beginn der Rauhnächte Altes abzuschließen und offene Aufgaben zu beenden, so z.B. Rechnungen zu bezahlen, Geliehenes und Verliehenen an die ursprünglichen BesitzerInnen zu bringen. Reinige deine Stube (Haus, Wohnung), befreie dich jetzt definitiv von dem, was du nicht mehr benötigst (Altglas, Müll, schon lange gehütete, aber nicht mehr für passend gehaltene Kleidungsstücke usw.)

  • mache deine Besorgungen im Voraus, so dass du dann in die Stille, Besinnlichkeit und Ruhe einkehren kannst

  • schütze dich vor negativen äußeren Einflüssen, Unfrieden, Streit, Diskussionen und Unruhe

  • Das „Rad“ sollte sich in dieser Zeit nicht drehen. Also vermeide unnötige Fahrten - bleibe in Frieden, Ruhe und Stille

  • habe ein Rauhnacht-Tagebuch, in dem du deine Erfahrungen, Emotionen, Gefühle und Träume aufschreibst

Jeder Rauhnachttag ist einem Monat im nächsten Jahr zugeordnet. Je mehr du dir erlaubst nach innen zu gehen, in Stille bist, desto mehr kannst du eine friedliche und bereichernde Erfahrung für dein kommendes Jahr erschaffen.


Wenn du dich auf die Reise mit den Rauhnächten machst, dann mag es sein, dass anfänglich die 12 Kerntage deinen Fokus bekommen. Mit der Zeit wirst du aber fühlen, dass sie über das ganze Jahr wirken, dass du sie mehr und mehr fühlen kannst, mehr und mehr Zugang zu den Themen dahinter und damit Zugang zu dir bekommst.


Diese erste Nacht widme deinem dir innewohnenden Licht. Wo kann das Licht noch mehr die Dunkelheit verbannen? Wo genau ist deine ureigene Quelle, aus der du kommst, aus der du schöpfst, von der du ein Teil bist?


Wo Schatten sind, muss Licht sein - das eine geht nicht ohne das andere. Es gilt hier sich selbst zu hinterfragen und die Ängste, die hinter diesen Schatten liegen. Dazu lies gerne den Beitrag über die Ängste vom 08.12. noch einmal.


Schatten lassen sich nicht verdrängen, aber sie lassen sich anschauen, verstehen und die Angst, die in ihnen liegt, lässt sich transformieren.


Sei dir dieser besonderen Zeit bewusst. Sei dir deiner Selbst bewusst. Das hier ist wieder ein Schritt. Und du weißt, viele Schritte machen den Weg aus.


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