Das Lichtfest
- Jelena Fandrey

- 24. Dez. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Wofür überhaupt ein Adventskalender?

Heute endet unser Adventskalender hier. Diesen Anlass möchte ich nutzen, um zu erklären, warum es überhaupt einen Adventskalender ursprünglich gab. Vermutlich wurde der erste Adventskalender im Jahre 1838 durch den Leiter des evangelischen Knabenrettungshauses „Rauhes Haus“ bei Hamburg ins Leben gerufen, da er die Frage „wann ist endlich Weihnachten“ nicht mehr hören mochte.
Das verstehen sicherlich alle Eltern am allerbesten, denn jeder hat es ganz bestimmt schon einmal erlebt. Ein Reisebingo auf einer längeren Autofahrt ist im Prinzip nichts anderes als ein Reiseadventskalender bis das Reiseziel erreicht ist und man sich ganz bestimmt erleuchtet fühlt, wenn das geschafft wurde :D
Mein Ansporn für diesen Adventskalender lag aber woanders. Wenn du hier dabei warst, mitgelesen und mitgearbeitet hast, dann ist bei dir schon eine ganze Menge an Entwicklung geschehen. Und genau dieser Prozess der inneren Erleuchtung war es, der mich gerufen hat, meinen Anteil hier daran zu haben.
Heute zum Abschluss widme ich mich dem Höhepunkt als Thema: Weihnachten.

Warum ist Weihnachten jetzt?
Wie in den Beiträgen davor erklärt geht dem christlichen Weihnachten die Wintersonnenwende voraus, mit der das 12-tägige Jul-Fest beginnt. Der Weihnachtstermin verschob sich immer weiter nach vorne, aufgrund der kalendarische Uneinigkeit. Ursprünglich wurde der Sonnenwend-Termin des Julianischen Kalenders gewählt und in den Gregorianischen übertragen. Daher fiel dann Weihnachten auf den 25.12.
So wie bei den Rauhnächten auch, beginnen die Tage nicht mit dem nächsten Tag, sondern mit Sonnenuntergang des Vortages. Daher wurde immer von Abend zu Abend gerechnet. Deswegen ist das eigentliche Weihnachten, genauso wie wir es heute auch kirchlich kennen, ab Heilig Abend, dem heiligen Abend des 24.12. und am 25.12. wird Weihnachten gefeiert.
Diese besondere Zeit wird auch von nicht an die Kirche gebundenen Menschen gefeiert, als ein Fest der Familie, des Beisammenseins, der Besinnlichkeit, des Friedens, Glücks und der Freude.
Der wirtschaftliche Aufschwung machte daraus den Coca Cola Weihnachtsmann und die Geschenke.

Was feiern wir?
Religiös christlich betrachtet geht es um die Geburt Jesu Christi, der als der Erlöser von Gott gesandt wurde, als sein eigener Sohn, um die Menschen zum Guten zu bekehren. Er als die Verkörperung und „Menschwerdung Gottes“.
Es gibt Überlieferungen, dass die tatsächliche Geburt von Jesus im Frühjahr stattfand, aber dieser Termin wurde von den römisch-katholischen Kirche um das Jahr 300 in den Winter zu ebendieser Zeit gelegt. Warum? Nun, das wurde in den Beiträgen zuvor ausgeführt.
Was nun anfangen mit diesen ganzen Informationen?
Wir können so weitermachen wie bisher, so wie es eben sittlich ist, gesellschaftskonform und uns an das verankerte traditionelle Glaubenssystem anlehnen und angelehnt bleiben.
Wir können die Informationen aber auch nehmen, mit ihnen Freundschaft schließen und Hand in Hand mit ihnen neue alte Traditionen aufleben lassen.
Wir können fühlen, was sich für uns im tiefsten Inneren stimmig anfühlt und nicht aus der Bequemlichkeit heraus, sondern aus der wahrhaftigen Herzensentscheidung heraus uns für unsere Weg entscheiden.
Es ist bezeichnend, dass trotz all der Versuche alle alten Bräuche auszumerzen und auszulöschen, nach so viel Hetze, Hass, Wut und Angst alte Bräuche nie gänzlich vergessen wurden.
Es ist auch eine Wahrheit, dass nicht alles schlecht war an der Christianisierung, sondern dass Vieles Gute daraus entstand. Allen voran das Erinnern, dass wir ein Teil des Anderen sind und die Nächstenliebe betont wurde. Meine Überzeugung ist, dass wir nicht 10 Gebote bräuchten, sondern ein Gebot und das gehört vom ersten Atemzug allen vermittelt: Liebe dich und damit deine Nächsten, so wie dich. Selbstliebe an ein höheres Prinzip gebunden, an das Universelle, was uns immer wieder zusammenbringt.
Lieben wir uns selbst, werden wir nicht in Hass, Neid und Wut verfallen. Nicht der Angst unterliegen, dass nicht genug da ist vom Kuchen, sondern einsehen, dass wir zusammen besser, leuchtender, fröhlicher, ganzheitlicher und auch stärker sind. ...dass es erfüllender ist, den Kuchen zu teilen.
Wir dürfen uns in der Tat selbst "retreaten", zurück erinnern, was die wahren Werte sind, nach denen wir leben und streben wollen. Und nein, Blut ist nicht dicker als Wasser - das beweisen so viele durch das Blut verbundene Familien, die nicht einmal heute miteinander sprechen, nicht den Kuchen teilen. Können wir mit jemanden nicht umgehen, dann ist es wirklich besser die Wege getrennt zu gehen, einfach aus der besten Absicht heraus, in Liebe und Frieden zu bleiben.
So feiern wir also heute in der Regel mit dem Wunsch der Besinnlichkeit im Kreise der Liebsten diesen heiligen Abend, Weihnachten und die Liebe. Alles was die Liebe und Freundschaft fördert bringt Licht in die Herzen und lichtvolle Herzen erleuchten die Welt.

Möge dieser heilige Abend und die Zeit nun zwischen den Jahren deine ganz besonders tragende energiereiche Zeit sein!
Erinnere dich immer wieder daran, was du alles gelernt hast, was du vor allem über dich herausgefunden hast.
Erinnere dich - das ist dein Retreat zu dir selbst gewesen.
Fröhliche geweihte Nächte mit viel Liebe im Herzen!
Wünscht dir deine
Jelena





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